Newsletter # 02/2025
Evangelische Hochschule Freiburg und Friedensinstitut Freiburg
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Liebe Leser*innen,
wir haben am Anfang diesen Monats Bachelor- und Masterstudierende verabschiedet, wie gewohnt mit einer Feier, zu der die Studierenden mit Familie und Partner*innen kommen. Wir finden, dass so ein Fest wichtig ist, weil es den Start in eine neue Lebensphase markiert und weil es wichtig ist, sich gemeinsam seiner Stärken zu vergewissern.
Wir beobachten politisch einen Zulauf von Rechtspopulisten in ganz Europa. Populisten reden schlecht, was ist und was war, damit sie als Problemlöser erscheinen. Und sie pflanzen Misstrauen gegenüber Menschen, die Hilfe und Solidarität brauchen. Unsere Absolvent*innen haben an einer Hochschule in kirchlicher Trägerschaft studiert, die deshalb einen Fokus auf Soziales und Entwicklung von Gesellschaft setzt. Wir sind eine SAGE-Hochschule: SAGE steht für Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung sowie Angewandte Theologie. Uns wie unseren Studierenden begegnet immer wieder der Verdacht, wir müssten von Berufs wegen schon parteilich sein und hätten damit unsere Objektivität eingebüßt.
Doch unsere Forschung und Lehre lassen wir messen an den allgemeinen Standards für Forschung und Lehre. Objektivität besteht in Bezug auf methodische Standards sowie auf Vorurteilsfreiheit gegenüber den Ergebnissen, nicht aber hinsichtlich der Wahl des Themas, das wir beforschen. Als SAGE-Hochschule wählen wir vor allem solche Themen, die dem Bereich des Sozialen zuzuordnen sind. Deshalb haben unsere Absolvent*innen Wissen und Erfahrung, um unser Sozialsystem und seine rechtlichen Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln und auch, um seine Stärken zu beschreiben. Unser Grundprinzip ist: Der realistische Faktencheck steht am Anfang, wenn es um Weiterentwicklung geht.
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Ihre Professorin Dr.in Renate Kirchhoff Rektorin |
Beim Kinderschutz sind Kommunen wichtige Partner |
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Der europäische Campus CELIS verbindet drei Länder
Kinderschutz im Dreiländereck ist ein zentrales Thema. Denn der Schutz von Kindern dürfe keine Grenzen kennen, betont Sibylle Fischer. Sie ist die Beauftragte der Evangelischen Hochschule für CELIS, dem europäischen Campus für Soziale Arbeit - gefördert durch das EU-INTERREG-Programm. 25 Expert*innen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz haben in Bad Krozingen das Thema Kinderschutz bearbeitet. Die Große Kreisstadt ist assoziierter Praxis-Projektpartner von CELIS. „Bad Krozingen ist ein äußerst wichtiger Partner. Unsere französischen und schweizerischen Kolleg*innen waren beeindruckt von den präventiven Maßnahmen der Stadt und nehmen viele neue Ideen mit nach Hause“, erklärte Bruno Michon von der École Supérieure de Praxis Sociale de Mulhouse. mehr |
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Stefanie Engler in Beirat der Landeskirche berufen |
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Altersbilder neu begreifen
Um die Perspektive älterer Menschen in Kirche und Gesellschaft zu erschließen, brauche es eine neue Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit älterer Menschen, formuliert der Beirat „Alter und Demographischer Wandel“ der badischen Landeskirche und ihrer Diakonie in seinem Konzept "Leben in Fülle und Würde - Kirche kompetent fürs Alter". Prof.in Dr.in Stefanie Engler bringt ihre Kompetenzen zu diesen Themen als neues Mitglied des Beirats ein. Sie arbeitet insbesondere zu Fragen der Verknüpfung von Sozialer Arbeit, Sozialer Gerontologie und Geragogik. mehr |
Ökosoziale Gerechtigkeit wird existentiell |
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Transformation sozial denken
„Ermöglichungsräume in Reallaboren schaffen und dem Pessimismus mit Gelingensbeispielen begegnen“, das waren Leitmotive der Teilnehmenden des Fachkongresses Transformationen gestalten, berichtet Prof. Dr. Berthold Dietz. Er hatte die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung inne, die vom 12. bis 14. Februar 2025 an der Evangelischen Hochschule Freiburg stattfand. Wissenschaftler*innen und Führungskräfte aus der Praxis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutierten an drei Tagen, wie es gelingen kann, Prozesse der Transformation vom Sozialen her zu denken. mehr Mehr Beiträge zum INAS-Kongress gibt es auf LinkedIn, folgen Sie auch dort gerne der Hochschule. |
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Studienfahrten sind Anreize für Vernetzung |
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Politische Prozesse verstehen
Straßburg mit dem Europarat und dem Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ist regelmäßig Ziel von Studienfahrten der Hochschule. Denn sie „sind eine wichtige Ergänzung für theoretische Lehre, zum Beispiel werden politische Entscheidungsprozesse verständlicher, weil man vor Ort persönlich mit den Akteur*innen diskutieren kann“, sagt Prof.in Dr.in Katrin Toens. Sie leitet den Master-Studiengang Soziale Arbeit und reist jährlich mit ihrer Studiengruppe nach Brüssel oder Straßburg, um sich mit Mitarbeitenden der zentralen europäischen Institutionen zu vernetzen. Die Studienfahrt findet auch mit anderen Studiengängen statt, wie dem Master Friedenspädagogik und dem Bachelor Soziale Arbeit. mehr |
Studium fertig - was nun? Absolvent*innen berichten
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Damaris Muth ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag
Nach einem Bachelorstudium in Dresden kam Damaris Muth nach Freiburg und absolvierte an der Evangelischen Hochschule das Masterstudium Soziale Arbeit. Inzwischen ist sie in einem Berliner Abgeordnetenbüro tätig. Dort setzt sie sich mit Veränderungsbedarfen in arbeits- und sozialpolitischen Kontexten auseinander. Schwerpunkte sind dabei Armutsbekämpfung, Wirkung, Zugang und Inanspruchnahme von Grundsicherungsleistungen, Arbeitsmarktintegration sowie Bekämpfung des Fachkräftemangels. Der Master habe eine enge Vernetzung mit sozialpolitischen Akteuren eröffnet – u.a. aufgrund der bereichernden Brüsselfahrten, so Muth. mehr |
Natalie Weippert arbeitet als Streetworkerin bei KontaktNetz Straßensozialarbeit
Seit Ende 2021 arbeitet Natalie Weippert als Streetworkerin der Stadt Freiburg. Sie ist hauptsächlich in der Innenstadt unterwegs und unterstützt Menschen in schwierigen Lebenslagen. Während ihres Masterstudiums Soziale Arbeit hat sie "wertvolle Einblicke in kommunalpolitische Strukturen erhalten". Mit diesem Wissen verstehe sie besser, wie Entscheidungen auf lokaler Ebene getroffen werden und wie diese Prozesse gestaltet könnten, erklärt Weippert. Besonders wichtig ist ihr "die parteiliche Vertretung der Interessen der Nutzer*innen von Straßenarbeit". Im Studium habe sie gelernt, "wie man Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen eine Stimme gibt". mehr |
Feiern! Mit dem Studienabschluss in der Tasche |
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In den Startlöchern stehen!
In der ersten Februarwoche hat die Evangelische Hochschule wieder Absolvent*innen der Bachelor- und Master-Studiengänge feierlich verabschiedet. Ihre Themen, ihre fachliche Tätigkeit mache hoffnungsvoll, sagte Rektorin Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff: "Hoffnung ist so etwas, wie in den Startlöchern zu stehen, um Rahmenbedingungen zum Beispiel für mehr Teilhabe und Durchlässigkeit weiterzuentwickeln". Impressionen von den Abschlussfeiern finden Sie auf Instagram. Folgen Sie uns gerne auch dort! |
Hochschule bietet Jobportal |
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Lokale und internationale Stellen
Gemeinsam mit dem Servicepartner Jobteaser bietet die Evangelische Hochschule ihren Studierenden und Absolvierenden ein Karriereportal, das nicht nur Jobs sondern auch umfangreiche Informationen zum Einstieg in den Arbeitsmarkt im Portfolio hat. Arbeitgebende können hier ihre Jobs einstellen und gezielt Studierende der Hochschule erreichen. mehr |
Die Mär vom deutschen Asylsonderweg. Die aktuelle Debatte über das individuelle Recht auf Asyl prägt zuallererst eines: mangelnde Kenntnis der juristischen Auslegung und Zusammenhänge. Wie es wirklich war – und heute ist. Gastbeitrag von Constantin Hruschka, Spiegel (Paywall) (2025)
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System - Diskussion des Begriffs System, u.a. mit Blick auf die Frage, wie sich Systeme theoretisch bestimmen und empirisch untersuchen lassen. (Open access) Björn Kraus, socialnet (2024)
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