Newsletter # 01/2025
Evangelische Hochschule Freiburg und Friedensinstitut Freiburg
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Liebe Leser*innen,
wir haben kürzlich alle Hochschulmitglieder zu einer Diskussion über die ForuM-Studie zu sexuellem Missbrauch in der Evangelischen Kirche eingeladen. Für uns war es sehr gewinnbringend, dass die Führungsebene unserer Trägerkirche und der Diakonie Baden, Landesbischöfin Heike Springhart und Diakonie-Vorständin Beatrix Vogt-Wuchter, zu diesem mehrstündigen Austausch nach Freiburg gekommen ist. Denn es geht bei unseren Diskursen immer darum, wie wir den Schutz des Einzelnen und auch der Gesamtgesellschaft gewährleisten können. Ein weiteres Beispiel hierfür ist, dass Prof. Dr. Fabian Frank für die DGSA-Forschungsethikkommission auch Forschungsprojekte begutachtet, die im Grenzbereich der Sozialen Arbeit liegen, wie soziale Robotik. Das betrifft Menschen mit Pflegebedarf, ihre Familien und soziale Netzwerke, die Kommunen, in denen sie leben und selbstverständlich in hohem Maße die Pflegenden - also unsere gesamte Gesellschaft. Was unsere Absolvent*innen des Master-Studiengangs Soziale Arbeit beruflich für diesen Schutz tun, erfahren Sie in kurzen Testimonials.
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Ihre Professorin Dr.in Renate Kirchhoff Rektorin |
Offener Diskurs zu Umgang mit sexuellem Missbrauch ist ein Fortschritt
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Erkenntnisse aus ForuM-Studie fließen in Schutzkonzept ein
„Für uns als Hochschule war es sehr gewinnbringend, dass die Führungsebene unserer Trägerkirche und der Diakonie Baden, Landesbischöfin Prof.in Dr.in Heike Springhart und Diakonie-Vorständin Beatrix Vogt-Wuchter, zu einem mehrstündigen Austausch über die ForuM-Studie zu sexuellem Missbrauch in der Evangelischen Kirche nach Freiburg gekommen ist. Sie haben eine offene Diskussion möglich gemacht", so Rektorin Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff. Mit der Studie haben sich Prof.in Dr.in Nina Wehner und Prof.in Dr.in Gunda Wössner befasst und ihre Schlussfolgerungen hochschulintern diskutiert. Beide gehören zum Kompetenzzentrum Gewalt im Geschlechterverhältnis an der Hochschule. Erkenntnisse aus der Studie fließen u.a. in das Schutzkonzept der Hochschule für Prävention und Intervention ein, das im Winter 2025 im ersten Entwurf vorliegen soll. mehr |
Hochschule verlässt Plattform X, vormals Twitter |
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Gegen Demokratiefeindlichkeit
Die Evangelische Hochschule hat sich Anfang 2025 von der Plattform X verabschiedet. Rektorin Renate Kirchhoff: „Einige unserer Professor*innen ebenso wie das Team der Hochschulkommunikation haben eine entsprechende Entscheidung angeregt. Einerseits gab es die Auffassung, dass gerade die Stimmen aus der Wissenschaft dort präsent sein sollten, wo sie besonders bekämpft und infrage gestellt werden. Andererseits sehen wir, dass X zunehmend gegen unsere Demokratie, gegen die Menschenwürde und gegen Informationen auf Faktenbasis arbeitet. Diese Menschenfeindlichkeit wollen wir nicht unterstützen.“ mehr |
Ethikkommission für Forschung beruft Fabian Frank erneut |
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Soziale Robotik ist Zukunftsthema
Seit vier Jahren arbeitet Prof. Dr. phil. Fabian Frank bereits in der Forschungsethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) mit. Seit Dezember 2020 hat er den Vorsitz inne und wurde in dieser Funktion im Januar 2025 für zwei weitere Jahre bestätigt. „Die interdisziplinäre Kommission hat ihre Expertise noch breiter aufgestellt. In der neuen Amtsperiode sind wir sechs Wissenschaftler*innen, die aus den Fachbereichen Ethik, Rechtswissenschaften und der Wissenschaft Soziale Arbeit kommen. Dies eröffnet auch, dass wir Zukunftsthemen in den Blick nehmen können, zum Beispiel Fragen aus Grenzbereichen der Sozialen Arbeit, wie soziale Robotik. mehr |
Der Fall Malik – Wann ist ein Fall ein Fall? |
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Relationale Soziale Arbeit als Erklärungsmodell
Prof. Dr. habil. Björn Kraus setzt sich mit der Frage auseinander, was in der Sozialen Arbeit einen Fall zum Fall macht: „Wer entscheidet das und welche Kriterien werden hierfür angelegt?“ Kraus beleuchtet dies am Beispiel von Malik, einem jungen Mann, dessen Lebensgeschichte u.a. von Schulwechseln, Kontakten mit der Kinder- und Jugendhilfe und der Suche nach Zugehörigkeit bestimmt ist. Im Video fasst Kraus zusammen, wie er den Umgang mit Fällen einordnet. Hierfür nutzt er die Perspektive der Relationalen Sozialen Arbeit. Video auf Youtube und News |
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Ökologische Dimensionen in Friedensperspektiven |
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Kontext von Friedensvorstellungen beachten
Westliche Definitionen von Frieden seien nicht statisch, würden immer wieder erweitert, zum Beispiel um ökologische Perspektiven, erklärt Melanie Hussak, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Friedensinsitut Freiburg im Podcast Fokus Frieden der Friedensakademie Rheinland-Pfalz. Indigene Kulturen hätten ökologische Dimensionen bereits in ihre Vorstellungen von Frieden integriert, so Hussak. „Doch wir sollten uns andere Friedensvorstellungen nicht einfach aneignen“, betont die Wissenchaftlerin. Auch das könne gewaltvoll sein. „Wir sollten ihre spezifischen Wissenssysteme beachten, aus denen sie stammen.“ News und Link zum Podcast |
Sektorenübergreifende Kurzzeitpflege gelingt nicht |
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Keine Anreize für Langzeitpflegeeinrichtungen
AGP Sozialforschung verantwortet gemeinsam mit der Vinzenz von Paul gGmbH das im Innovationsprogramm Pflege Baden-Württemberg geförderte Projekt „Solitäre, sektorenübergreifende Kurzzeitpflege“. Prof. Dr. habil. Thomas Klie sieht eine große Hürde: „Es gibt für die Träger von Langzeitpflegeeinrichtungen keine finanziellen Anreize, sich der Aufgabe der Kurzzeitpflege zu stellen. Kurzzeitpflege ist eines der Desiderate in der Langzeitpflege sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die Kosten im Gesundheitswesen. Unnötige Krankenhauseinweisungen mit Milliardenaufwendungen sind eine der Folgen.“ mehr |
How to: Wissenschaftliche Karrieren fördern |
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Promovieren - auch mit Kind
Wissenschaftler*innen brauchen Wissensinput, Austausch und Vernetzung, idealerweise in interdisziplinären Diskursen. Das bietet ihnen die Hochschule mit dem Promotionskolloquium der DGSA, das Prof. Dr. Fabian Frank leitet. Es ist ein wichtiges Angebot an junge Wissenschaftler*innen, um ihre beruflichen Karrieren zu entwickeln. In Workshops gibt es Themen wie qualitative Verfahren, quantitative Designs, Exposéentwicklung und Promovieren mit Kind. Programm und Anmeldung |
Studium fertig - was nun? Absolvent*innen berichten
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Quartiersarbeit bei der Caritas
Leitende und koordinierende Aufgaben
Katharina Becker leitet seit 2020 die Quartiersarbeit beim Caritasverband Freiburg-Stadt e.V. Zudem ist sie als Quartiersarbeiterin im Freiburger Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde aktiv. Im Masterstudium Soziale Arbeit hat sie sozialpolitische Kenntnisse vertieft. "Besonders in Erinnerung ist mir die Studienfahrt nach Brüssel, wo wir uns mit Policy Advisern und einem Mitglied der EU-Kommission austauschen konnten", so Becker. Ihre im Studium erworbenen Forschungskenntnisse setzt sie bei der Aufarbeitung von Daten und Planung sozialräumlicher Erhebungen innerhalb der Quartiere ein. mehr
Suchtforschung an der Frankfurt UAS
Verständnis für politische Entscheidungsprozesse
Larissa Steimle promoviert und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit der „Ausgestaltung unterstützender, professioneller Beziehungen im Rahmen von Kriseninterventionen“. Für ihre Arbeit nützen ihr vor allem die qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden, die sie im Rahmen des Masters Soziale Arbeit erlernt hat. „Das Institut legt sehr viel Wert darauf, dass wir unsere Recherchen nicht nur in die Praxis der Sozialen Arbeit, sondern auch auf die politische Ebene zurückspielen. Hier habe ich von dem Master profitiert, da er mir ein tiefgreifendes Verständnis von politischen Entscheidungsprozessen ermöglichte", berichtet Steimle. mehr
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„Die Deutschen Christen waren ja nicht böse, das waren die gleichen Leute wie vorher und nachher" – Die Ludwigskirche in der Zeit des Nationalsozialismus und Erinnerungslernen heute, in: Zwischen Kreuz und Hakenkreuz. Die Freiburger Ludwigsgemeinde in den 1930er bis 1950er Jahren (Open access) Nicole Faller, Wilhelm Schwendemann (2024)
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Prevention of Antisemitism and Racism as a Learning Outcome: Remembrance and Memory in German Scholl Curricula, in: Exploring Anne Frank and difficult life stories, Reihe Literacy Criticism and Cultural Theory Wilhelm Schwendemann (2024)
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