Eine Führung durch Freiburg, in der die Stadt aus der Sicht wohnungsloser Menschen aus Osteuropa gezeigt wird: das ist Ziel eines von Studierenden konzipierten Audioguides. Sein Name ist Programm: “Wie ein normaler Mensch leben – vom Alltag osteuropäischer Migrant:innen auf Freiburgs Straßen”. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.
Fünf Bachelor-Studierende der Sozialen Arbeit haben den Audioguide unter Leitung von Prof.in Dr.in Gesa Köbberling und Sibylle Fischer entwickelt. Mit ihm soll ein Perspektivwechsel bei Bürger*innen und Fachkräften in Freiburg angestoßen werden, der dazu beiträgt, die Lebenssituation der betroffenen Menschen auf der Straße zu verbessern.
Der Guide führt durch die Freiburger Innenstadt und informiert dabei über die Hintergründe des Lebens auf der Straße und die Bewältigung des Alltags. Osteuropäische Migrant*innen wurden mit Hilfe einer Übersetzerin interviewt. Sie kommen im Guide zu Wort, ebenso wie Fachkräfte aus der Wohnungslosenhilfe.
Gesa Köbberling: „Die Studierenden bekamen im 4. Semester die Aufgabe, eine Problemstellung in der Migrationsgesellschaft zu identifizieren und darauf eine praktische Antwort zu entwickeln. Sie haben ihre Erfahrungen aus dem vorhergehenden Praxissemester aufgegriffen, in dem sie die Reproduktion antiziganistischer Bilder durch die öffentliche Darstellung von bettelnden Wohnungslosen aus Osteuropa erlebt hatten.“
Ab April 2022 soll der Audioguide öffentlich vorgestellt werden und mittels QR-Code zugänglich sein. Von Oktober bis Jahresende 2022 sind öffentliche Veranstaltungen geplant, um die Stadtgesellschaft zu Debatten über Diskriminierung anzuregen und weitere Vernetzungen zu fördern.
Weitere Daten zum Projekt Audioguide
- Leitung: Prof.in Dr.in Gesa Köbberling, Sibylle Fischer
- Arbeitsgruppe Studierende: Marc Cordes, Juliana Seibert, Luise Siegert, Ilaria Mastrelli, Nico Weber
- Projektdauer: 01.01.2022 – 31.12.2022
- Kooperations- und Vernetzungspartner*innen: Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit Freiburg (AKS), Kontaktnetz Straßensozialarbeit Freiburg, Pflasterstub (Caritasverband Freiburg-Stadt e.V.), Radio Dreyeckland